Auch in einem traditionsreichen Dorf wie Rentweinsdorf wurde selbstverständlich Bier gebraut. Es gab zweiBrauereien, die Bergbräu Brauerei der Familie Zürl sowie die Brauerei Rotenhan.
Die Rotenhansche Brauerei, bald in der Region als „Göcherles Brüh“ bekannt, wurde 1872 gegründet, in einer Zeit, als zahlreiche Brauereien entstanden. Obwohl die Brauerei vorwiegend regional bekannt war, wurde in den 1960er Jahren monatlich Bier sogar bis nach Hannover geliefert. Für diese Fahrt wurden die Kutscher sogar mit Schirmmützen ausgestattet, was sie sehr elegant wirken ließ. Der Betrieb einer Brauerei war sehr zeitaufwendig, da man sich sowohl um das Personal kümmern musste, als auch für sein Bier werben musste. Der Gründer der Brauerei, Baron Gottfried v. Rotenhan versprach in seiner spendierfreudigen Art Leuten aus dem ganzen Land Freibier, falls sie ihn in Rentweinsdorf besuchen kämen. Jedoch war dieser großzügige Stil natürlich auch sehr kostspielig. 1967 musste die damals nicht mehr konkurrenzfähige Brauerei ihren Betrieb einstellen.
Gebraut wurde in der im 19. Jahrhundert errichteten Schlossbrauerei im Norden des Schlossbezirks, welche nach 1967 jedoch größtenteils abgerissen wurde. Der Turm der Brauerei, welcher als einziger Überrest der Brauerei noch heute erhalten ist, wurde im Nürnberger Stil gebaut, um der Gattin des Barons Gottfried von Rotenhan, Julie Freifrau von Welser, ein heimatnahes Gefühl zu geben. Beliebte Lagerorte für Rentweinsdorfer Bier waren lange Zeit Felsenkeller, in denen man es in den Wintermonaten perfekt aufbewahren konnte.
Die Bergbräu Brauerei der Familie Zürl bestand von 1863 bis 1983.
- von Johannes Hennemann, Q12, FRG Ebern -