Schlosspark

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Schlosspark

Der Schlosspark


Der große Schlosspark von Rentweinsdorf wird östlich von der Baunach begrenzt und wurde ab 1752 gestaltet. Seine ursprüngliche, streng symmetrische Form wurde um 1800 in einen Landschaftspark verwandelt. 

Die Anfänge


Ein wohl spätestens in der Mitte der 1750er entstandener Situationsplan des Schlossareals zeigt, dass sich östlich im Tal der Baunach zu dieser Zeit noch kein Garten befand. Im Jahre 1752 stand zum ersten Mal die Gestaltung des Schlossgartens zur Diskussion, welche fünf Jahre später, durch Tagelöhner-Arbeiten, in die Praxis umgesetzt wurde. Der Zimmermeister Juchheim konstruierte die ersten Laubgänge und Nischen und ganz nach französischem Vorbild wurden in den folgenden Jahren vermutlich die ersten geometrischen Beete und gestutzten Hecken angelegt.  

So ging es weiter...


Größere Bereiche östlich des Schlosses wurden aber wahrscheinlich erst ab 1766 unter der Federführung des Kunstgärtners Johann Friedrich Knittelius gestaltet, parallel dazu wurde von Johann Jakob Fraas die Gartenterrasse und die Freitreppe zum Park hin errichtet. Zur Abrundung des Gesamtbildes gab Johann Friedrich von Rotenhan mehrere prächtige Figuren beim Bildhauer Johann Georg Moritz für 200 Reichstaler in Auftrag. Insgesamt ordnete Johann Friedrich von Rotenhan bis 1771 die Herstellung von 18 neuen Figuren an. Außerdem erhielt die Gartenterrasse ein prachtvolles Schmuckgitter.

Der Entwurf


Wie der barocke, in streng symmetrischen Formen angelegte Garten nach französischem Vorbild aussah, dürfte recht realitätsnah ein Plan des Ortes aus dem Jahr 1795 zeigen, in dem der Maurermeister Heinrich Eisentraut detailliert auch die Gartenanlagen wiedergegeben hat.
Aus: Rotenhan, Markt Rentweinsdorf, Band II, 1987, Beilage.

Die Orangerie


Auf dem Plan ist rechts unten auch die 1773/74 von Maurermeister Friedrich Beck und Zimmermeister Zacharias Engelhart aus Heilgersdorf erbaute Orangerie zu erkennen, welche wohl den Abschluss der Arbeiten am barocken Garten darstellen sollte. Das Gebäude ist bis heute erhalten, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg zu Arbeiterwohnungen für den Rotenhan´schen Familienbetrieb umgebaut. Außerdem wurde ein Hühnerstall eingebaut.

Historische Aufnahme vor 1945 aus: Rotenhan/Dold: In des schönen Grundes Mitte ..., 1983, S.31.



Der Landschaftspark


Ganz der Mode der Zeit entsprechend ließ Sigmund von Rotenhan bereits wenige Jahre später um 1800 den französischen Garten in einen englischen Landschaftspark umgestalten. Hierbei verschwanden die Statuen und die geometrischen Beete, jedoch blieben die geschwungenen Freitreppen im Park und die Altane vor dem Gartensaal bis heute bestehen.

Der Schlossgarten wurde in die Landschaft hinein ausgedehnt. Damals entstand u.a. der Kappelsee mit einer Insel in der Mitte und es wurden verschiedene Baumgruppen gepflanzt, die der Landschaft ein malerisches Bild geben sollten. Der Gestalter des Landschaftsgartens ist bisher unbekannt.

Der Parkplan


Dieser Plan für den neuen englischen Landschaftspark könnte um 1800 entstanden sein. Unten in der Mitte ist in U-Form das Schloss zu erkennen.
Aus: Rößner: Schloss Rentweinsdorf, 2018, S.63.

Hinweis für Besucher


Der Schlosspark ist nicht öffentlich zugänglich! Den besten Blick von außen in den Park hat man vom Fußweg zwischen Treinfeld und Ebern aus.


- Vincent Weis, Q 12, FRG Ebern -
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