Warum wurde das Treinfelder Tor erbaut?
Als die Rotenhans nach dem durch Luthers Bibelübersetzung induzierten Bauernkrieg zur evangelischen Konfession übertraten, kam es zu Konflikten mit dem für die Region zuständigen katholischen Würzburger Bischof. Und zudem bedrohten marodierende Truppenkontingente das Dorf, die es eigentlich vor den einfallenden Türken beschützen sollten. So hatte während des Dreißigjährigen Krieges die Region schwer zu leiden. Darum wurde versucht Treinfeld mit Befestigungsanlagen gegen Truppen der Reformationsgegner zu sichern, u.a. mit dem Treinfelder Tor. Jedoch konnten diese den feindlichen Soldaten nur wenig Widerstand entgegensetzen. Treinfeld wurde 1634 im Dreißigjährigen Krieg nicht nur geplündert, sondern auch fast vollständig niedergebrannt. 1644 war das Dorf schließlich vollständig verlassen, jedoch lebten 1657 wieder sieben Personen im Ort.
Das Treinfelder Tor im Laufe der Zeit
Während des Siebenjährigen Krieges (1756–63) kam es nochmals zu größeren Schäden durch durchziehende Truppenverbände, die das Dorf plünderten. Diese Plünderungen konnten auch nicht durch Anwerbung preußischer Schutztruppen verhindert werden. Als letzter größerer Rest der beiden Dorfbefestigungen hat sich nur das südliche Torhaus in Treinfeld erhalten. Das im Volksmund „Türmla“ genannte Wahrzeichen des Dorfes wurde 1956 und nach 2000 renoviert. Am nördlichen Dorfausgang gegen die Stadt Ebern sperrte ehemals ein ähnliches Tor die Durchfahrt, welches leider bereits abgerissen wurde.