Nicht nur in Rentweinsdorf, sondern überall in Deutschland traten Mönche aus dem Kloster aus, konvertierten und wurden evangelische Pfarrer. Nach 1533, als die Reformation in Rentweinsdorf angekommen war, kam es auch hier zu vielen Änderungen. Die Kapelle im Schloss, die 1317 errichtet worden war, wurde zu auflösen geplant. Man brauchte ja, jetzt wo man evangelisch ist, Bänke für den Gottesdienst. Bis 1612 bestand sie wohl, da in diesem Jahr die Epitaphien von der Kapelle rüber geschafft worden sind. Übrigens wurde die erste Konfirmation erst 200 Jahr danach, also 1812 gefeiert. Obwohl schon 1453 als unabhängige Gemeinde im Synodalbuch der Diözese Würzburg festgehalten, wurde Rentweinsdorf erst mit der Reformation richtig unabhängig von Ebern. Im selben Jahr wurde eine Pfarrerswohnung gebaut. Noch viele Jahre nach der Reformation wurden Protestanten verfolgt, so wurde Rentweinsdorf und Umgebung 1587 Zufluchtsort von Protestanten aus Würzburg. Trotz Gegenreformation und Unruhen durch die Türkenkriege ab 1550 und der Aufforderung um 1628 durch die bischöfliche Regierung, dass alle protestantischen Pfarrer zu katholischen Kirche zurückzukehren sollten, hält Rentweinsdorf an seiner Überzeugung fest. Auch um 1656 ist das kleine Dorf mit seiner Konfession einzigartig, denn hier gibt es zu dieser Zeit den einzigen evangelischen Pfarrer in der Umgebung. Bis in die 1960er Jahre behielten die Rotenhans, welche die Reformation vorangetrieben haben, das Patronat für die Kirche in Rentweinsdorf. Solange wurde auch die traditionelle Sitzordnung in der Kirche eingehalten, die sich heute, im 21. Jahrhundert aufgelöst hat.
...und heute?
Die Epitaphien hängen immer noch in der Kirche an unterschiedlichen Orten, z.B. unter der Kanzel. Vielleicht finden Sie sie, wenn sie mal einen Blick in die Kirche werfen.